Kleine Entstehungsgeschichte:
Der Mundartchor Canta Colonia En Zint Apostele 

Wie kam es zu einem Kölschchor in der Basilika St. Aposteln, dieser Hochburg klassischer liturgischer Musik in Köln?

Nun, eine romanische Kirche wie St. Aposteln steht natürlich auf mehreren Säulen!

Die Geschichte der Entstehung dieses Chores ist schnell erzählt. Es geschah im Rahmen der Caritasarbeit und der Lebensmittelausgabe an Bedürftige. Jahreshöhepunkt der Lebensmittelausgabe war ab 2005 die jährlich stattfindende Nikolausfeier mit weit über 100 Bedürftigen in der Pastor-Könn-Aula. Neben einem mehrgängigen Menü wurde auch ein Festprogramm mit Kräften der Pfarrei geboten. Dabei sang der Helferkreis ein paar kölsche Adventslieder zur Gitarre. Daraus erwuchs die Idee, diesen Programmpunkt professioneller zu gestalten.

Mit Dietmar Kolvenbach, Musiklehrer an der KHS-Großer Griechenmarkt, wurde im November 2008 der Projektchor „Kölsch Leed“ beworben und zur Nikolausfeier unserer „Fenstergäste“ erlaubten wir uns den ersten Auftritt.

Eine weitere Aufgabe für den Chor hatte ich schon im Kopf. Mit Beginn meiner Tätigkeit als Diakon in St. Aposteln 2005 verfolgte ich das Ziel einer jährlichen „Mess op Kölsch“. Der damalige Pfarrer Christoph Biskupek schwankte und konnte sich kein großes Interesse an einer Mundartmesse vorstellen. Dem damaligen Kantor war die Vorstellung ein Gräuel. Unser ehemaliger Subsidiar und heutiger Erzbischof von Hamburg, Dr. Stefan Heße, war aber bereit, die Messe zu zelebrieren und Wilfried Kaets hatte mir zugesagt, mit einem Chor aus St. Rochus in Bickendorf in der Messe zu singen und selbst auch die Orgel zu spielen.

So startete am Karnevalssamstag 2007 die erste „Mess op Kölsch“ in St. Aposteln, die mittlerweile eine Institution geworden ist. Durch einen tollen Helferkreis von „Apostolanern“ ging es im Anschluss in die Aula zu einer zünftigen „Fastelovendsfier.“

Ab 2010 übernahm „Canta Colonia En Zint Apostele“, wie wir uns mittlerweile nannten, bis heute die Unterstützung der immer „ausverkauften“ Mess op Kölsch en Zint Apostele am Kanevalssamstag.

Leider blieb es uns nicht erspart, mehrfach einen neuen Chorleiter zu suchen und auch der Wunsch nach einem mehrstimmigen Gesang wurde lauter. Das brachte Umbrüche durch Abschiede und Neuaufnahmen mit sich. Dies gelang dann aber mit dem jetzigen Chorleiter Michael Lerner.

In den vergangenen zehn Jahren bestand das Chorleben nicht nur aus einem bunten Reigen von mitgestalteten Messen op Kölsch in verschiedenen Kirchen, sowie Auftritten zu Adventsfeiern in Altenheimen, bei Straßenfesten oder auch beim 100-jährigen Kolpingfest. Die Chorgemeinschaft unternimmt jährliche Ausflüge, feiert gerne ihre internen Geburtstage und trinkt nach den Proben gerne noch einen Absacker im Riphahn.

Natürlich freuen wir uns über jede neue Stimme!


Helmut Prinz 

(geschrieben für die Festschrift "1000 Jahre St. Aposteln")

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